Die letzte Reise zum Mars
Kapitel 7 von 100 - DAS ENDE DER ÜBERWACHUNG
Um Machtmissbrauch, Betrug, Korruption und Verbrechen zu bekämpfen, hatte ZARO ein Überwachungskonzept entwickelt und umgesetzt. Es gab verschiedene Gruppen von Personen, die dafür zuständig waren, bestimmte Individuen und Bereiche zu überwachen. ZARO war jedoch von Anfang an skeptisch und nicht überzeugt, dass Überwachung das richtige Instrument sei, da er selbst schlechte Erfahrungen damit gemacht hatte. Als er ein junger Mann war, wurde er von den Kommunisten überwacht, was ihn dazu brachte, nach Möglichkeiten zu suchen, den Staat zu verlassen. Später, als er schließlich in einem Rechtsstaat lebte und arbeitete, wurde ihm eines Tages von der Stadt, in der er lebte, mitgeteilt, dass sein Gewerbe als „überwachungsbedürftig“ eingestuft wurde. Dies führte dazu, dass er mehrere Gewerbe an anderen Standorten anmeldete, um sicherzustellen, dass er weiter an seinen Projekten arbeiten konnte, falls die Stadt aufgrund der Überwachung gegen ihn vorgehen sollte.
Er arbeitete stets daran, sich und seine Projekte durch präventive Maßnahmen abzusichern und alle Schwachstellen, nachdem sie entdeckt wurden, zu schließen. Diese Bemühungen kosteten ZARO jedoch viel Zeit, Energie und Ressourcen.
Eines Tages, als er aufwachte, entschloss er sich, nach besseren Möglichkeiten zu suchen, um Machtmissbrauch, Betrug, Korruption und Verbrechen zu bekämpfen – und zwar ohne auf Überwachung zurückzugreifen. Schon nach wenigen Tagen hatte er ein erstes grobes Konzept entwickelt, das er umsetzte und im Laufe der Zeit systematisch verfeinerte. Nach zehn Jahren hatte sich dieses Konzept bewährt und wurde auf allen Inseln der UNITED-FREE-ISLANDS eingeführt. Als die demokratisch regierten Staaten der Erde von seiner Methode erfuhren, wurde sie von allen als Standardmethode übernommen. Daraufhin kündigten die zuständigen Politiker und Politikerinnen offiziell das Ende der Überwachung an.
Die Politiker und Politikerinnen hatten endlich verstanden, dass in einer Demokratie alles dem Rechtsstaat überlassen werden muss, um Machtmissbrauch zu unterbinden – was eigentlich die Grundlage jeder Demokratie sein sollte. Das Konzept von ZARO war so elementar und einfach, dass alle Politiker und Politikerinnen, die ihren Job ernst nahmen – was damals leider sehr selten vorkam – aus Scham ihren Posten aufgaben und sich dem Projekt UNITED-FREE-ISLANDS anschlossen. Schon ein Jahr später lebten und arbeiteten sie auf den Inseln der UNITED-FREE-ISLANDS, mit dem Gefühl, frei und unabhängig wie ein deutscher Adler zu sein.
Natürlich gab es auch auf den Inseln der UNITED-FREE-ISLANDS Machtmissbrauch, Betrug, Korruption und Verbrechen, aber alles wurde zuerst aufgedeckt. Danach wurde mit den betroffenen Personen nach Möglichkeiten zur Beseitigung der Schäden diskutiert, und in 99 % der Fälle wurden Lösungen und Kompromisse gefunden, um die entstandenen Schäden auszugleichen. Der restliche 1 % der Fälle wurde als irreparabel eingestuft, und alle darin beteiligten Personen wurden vollständig entmachtet und enteignet. Sie wurden auf eine der speziell dafür gebauten Inseln umgesiedelt, die als Rückzugsort für uneinsichtige Personen diente. Auf diesen Inseln lebten nur Personen, die Macht missbraucht, Betrug begangen, in Korruption verwickelt waren oder Verbrechen begangen hatten. Auch sie lebten ohne jegliche Überwachung, frei und unabhängig wie deutsche Adler, durften jedoch nicht sehr weit um die Insel herumfliegen – außer sie wurden irgendwann einsichtig und stimmten zu, an der Beseitigung der Schäden mitzuarbeiten, die sie verursacht hatten.
ZARO betonte immer wieder: Der Rechtsstaat sollte nur durch das Gesetz tätig werden, und die Überwachung von Machtmissbrauch, Betrug, Korruption und Verbrechen solle den Juristinnen und Juristen überlassen werden. Zu ZAROs Lebzeiten war die Justiz vollständig unabhängig von der Macht der Politiker und Politikerinnen. Die Juristinnen und Juristen berücksichtigten absolut alle Gesetze, und selbst die schwersten Verbrecherinnen und Verbrecher konnten ihre Rechte in Anspruch nehmen. Niemand wurde gnadenlos abgeschlachtet, nur weil er oder sie gnadenlos geschlachtet hatte. Alle Menschen handelten aufgrund von Erfahrungen oder prägenden Erlebnissen. Die Mitschuld der Gesellschaft wurde immer berücksichtigt und angerechnet.
Leider gab es auch demokratisch regierte Staaten, in denen der Staat selbst schwerste Verbrechen begangen hatte, indem er Schwerverbrecherinnen und Schwerverbrecher durch gezielte Maßnahmen ermordete. Um dies zu verhindern, hatte ZARO eine spezielle Insel für Schwerverbrecherinnen und Schwerverbrecher gebaut. Dort lebten nur Schwerverbrecherinnen und Schwerverbrecher, und auch sie lebten frei und unabhängig wie deutsche Adler. Sie durften jedoch nur über die Insel fliegen oder maximal 3 Meilen um die Insel herum, um sie vor Racheakten der geschädigten Personen zu schützen. Untereinander fügten sie sich immer wieder schwerste Schäden zu, doch das störte sie nicht, da sie an gnadenlose Gewalt gewöhnt waren. Auch auf dieser Insel gab es eine optimale medizinische Versorgung, und sie war bei Medizinerinnen und Medizinern sehr beliebt, die besonders schwere Verletzungen behandelten. Der Verbrauch an Schmerzmitteln war zehnmal so hoch wie üblich, aber im Namen des Rechts eines jeden Menschen auf medizinische Versorgung wurden alle Kosten übernommen.
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